von Charles Duhigg
Warum ich das Buch gelesen habe
Gewohnheiten bestimmen unser Leben. Sie gestalten unseren Alltag und beeinflussen uns viel stärker als man sich das oft bewusst macht. Gewohnheiten bringen Menschen dazu Leistungen zu erbringen, die von außen betrachtet unmöglich erscheinen, bei näherem Hinsehen demjenigen aber scheinbar kaum Mühe machen. Gewohnheiten sind allerdings auch der Grund, warum viele Menschen niemals wirklich glücklich in ihrem Leben werden und niemals „über sich hinauswachsen“.
Beschäftigt man sich mit großen Persönlichkeiten der Geschichte – auch im Hinblick auf Persönlichkeiten des Entrepreneurships – so wird oft davon gesprochen, dass viele Erfolge dieser Menschen nur dadurch zu Stande kamen, weil sie es sich zur Gewohnheit gemacht haben, etwas Außergewöhnliches oder „immer etwas mehr als der Rest“ zu tun. Um die Wissenschaft hinter diesen scheinbar automatischen Prozessen zu verstehen, habe ich dieses Buch gelesen.
Was mir besonders gut gefallen hat
Das Buch erklärt auf über 300 Seiten ausführlich was Gewohnheiten sind, wie sie entstehen und wie sich schlechte Gewohnheiten verändern lassen. Es legt dabei den Fokus darauf, oft komplexe wissenschaftliche Vorgänge anhand von realen Bespielen zu untermauern und verhindert so, in eine rein wissenschaftliche Abhandlung über neurophysiologische Vorgänge abzudriften.
Die Illustrationen im Buch helfen dabei, Zusammenhänge besser zu verstehen und Dinge zu visualisieren. Der Autor achtet darauf, in jedem neuen Kapitel immer neue Aspekte des Themas „Gewohnheiten“ anzusprechen, wobei er dabei nicht verhindern kann, dass sich einige Aspekte wiederholen.
Wer das Buch eher nicht lesen sollte
Für alle Leser, die kein Interesse an der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas der Gewohnheiten haben, ist dieses Buch nicht zu empfehlen. Es wird stets darauf geachtet, Aussagen anhand von Studien zu untermauern. Ebenfalls wird keine konkrete Anleitung à la „So änderst du von heute auf morgen deine Gewohnheiten!“ gegeben, sondern eher versucht, dem Leser die Theorie hinter diesem Thema bewusst zumachen und ihn zu animieren, selber konkrete Handlungen vorzunehmen.
Was mich an dem Buch überrascht hat
Da ich durch mehrere Quellen von diesem Buch gehört habe, hat es mich überrascht, dass es in dem Buch wenig konkrete Tipps und Tricks gibt, wie man neue gute Gewohnheiten in seinen Alltag integriert oder sich schlechte Gewohnheiten abgewöhnt. Ich hätte erwartet, dass der Autor hier konkretere Aussagen trifft.
Auf der anderen Seite hätte ich nicht erwartet, dass die Theorie hinter dem Thema der Gewohnheiten so komplex ist und dass es bereits schon so lange ein zentrales Thema in der Wissenschaft ist.
Hat es sich gelohnt, das Buch zu lesen
Trotz der Tatsache, dass es weniger konkrete Tipps dazu gibt, wie man Gewohnheiten ändert, hat es sich trotzdem gelohnt, das Buch zu lesen. Der Leser wird dazu aufgefordert, selbst aktiv zu werden. Das Buch gibt ihm dazu die Theorie an die Hand und legt ausführlich dar, welche Mechanismen dahinterstecken, wenn man abends lieber fernsieht als joggen zu gehen. Gerade als Einstieg in diesen Themenbereich ist das Buch gut geeignet, da viel Grundlage geschaffen wird.
Wer Lust bekommen hat, das Buch selbst zu lesen, kann es hier direkt bestellen: http://amzn.to/2yYYAQe
7/10